Seychellen '09 - Reiseberichte (3/4)

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02.12.09 - 06.12.09: La Digue

Die Überfahrt mit dem Boot von Praslin auf La Digue verläuft problemlos. Das Meer ist zum Glück ruhig. Auf La Digue angekommen werden die meisten Touristen sofort von ihren Guides oder Hotels in Empfang genommen. Da wir jedoch keine Transfers im Voraus gebucht haben müssen wir jeweils selber schauen wie wir zu unserer Unterkunft kommen. Ein alter Bauer nimmt sich unser an und will uns mit seinem Ochsenkarren zu unserer Unterkunft bringen. Ochsenkarren sind das traditionelle Fortbewegungsmittel auf La Digue, werden jetzt aber nur noch für die Touristen verwendet. Motorisierte Fahrzeuge gibt es ausser ein paar Taxis und kleinen Lastwagen nicht. Kaum auf den Karren aufgestiegen fängt es wie aus Kübeln an zu regnen. Aber auch hier: Kaum einen Kilometer weiter sind die Strassen wieder trocken.

Ankunft bei strömendem Regen...

Immer noch unterwegs auf dem Ochsenkarren fahren ein paar Jungs auf Fahrrädern nebenher und wollen uns Fahrräder vermieten. Fahrräder sind das meist verbreitetste Transportmittel auf La Digue. Mit meinem knallharten Verhandlungsgeschick (angeeignet auf afrikanischen Märkten...) bin ich diesmal nicht so erfolgreich. Wir mieten unsere Fahrräder schliesslich bei unserer Unterkunft, auch wenn wir dort schlussendlich etwa das Doppelte vom Besten Angebot dieser Jungs bezahlen...

Wir wohnen für 4 Nächte im "La Diguoise", einer kleinen aber feinen Pension etwas ausserhalb des "Zentrums", gleich neben dem Eingang zum Source d'Argent.

Rund um den berühmten Source d'Argent wurde eine Art Nationalpark errichtet, in den man 10 Euro Eintritt zahlen muss. Alternativ kann man bei Ebbe auch am Strand entlang gehen, da alle Strände auf den Seychellen öffentlich sind. Wir beschliessen, bei unserem 1. Besuch den Eintritt zu bezahlen und besichtigen neben dem Strand auch noch die Kokosmühle, Vanilleplantage und die Riesenschildkröten. Beim ersten Blick auf den berühmten Source d'Argent sind wir enttäuscht: Das soll jetzt also der schönste Strand der Seychellen sein? Dummerweise ist grad Ebbe, das Wasser nicht mal knietief und überall kommen algenbewachsene Steine und Korallen zum Vorschein. Innerhalb weniger Stunden steigt das Wasser und der Anblick ändert sich. Tatsächlich, jetzt sieht es so aus wie auf den Fotos!

Source d'Argent bei Ebbe...
...und bei Flut
 
 
 

Ausgerechnet hier gibt mein Digitalkamera, vermutlich wegen der Feuchtigkeit, ihren Geist auf. Was nun? Auf der Insel gibt es genau einen Laden mit Elektroartikeln, und dieser hat ganze zwei Digitalkameras an Lager. Das Sony Modell scheidet schon mal aus, da sie im Laden natürlich keine Memory-Sticks verkaufen und die Kamera somit wertlos wäre. Zum Casio Modell passt glücklicherweise die 1GB SD Karte meines Zoom H2 Audiorecorders. Die Entscheidung ist also schnell gefällt. Kurz ins Zögern gerate ich dann nochmals an der Kasse, verlangt doch der nette Verkäufer umgerechnet 680 Fr. für die Casio Exilim EX-Z80 (Strassenpreis bei uns in der Schweiz: unter 200 Fr.). Nein nein, das könne unmöglich ein Fehler sein, auf den Seychellen sei eben alles etwas teurer, wegen Frachtkosten, Zoll, usw... Aber wie gesagt, wegen fehlender Alternativen war das Zögern nur kurz. Ich habe es nicht bereut, mache ich doch am selben Tag noch einige der Besten Bilder am Source d'Argent.

Die restlichen Strände auf der nördlichen Hälfte der Insel sind eher klein und vor allem bei Ebbe nicht zum Baden geeignet. Und ausserdem gibt es Sandflöhe, was vor Allem Andrea schmerzhaft feststellen muss. Mit dem Fahrrad fahren wir dann über einen Pass an die Grand Anse, welche im südöstlichen Teil der Insel liegt. Dies ist einer der grössten Strände der Insel, frei von Sandflöhen und gut zum Baden, allerdings mit hohen Wellen. Dafür hat es wieder sehr viele Leute und wir wandern darum der Küste entlang weiter nach Nordosten zur Petite Anse. Dieser Strand ist mindestens so gross und schön wie die Grand Anse, nur hat es hier fast keine Leute. Etwas problematisch ist es mit dem Schatten, da es keine grossen Bäume in Strandnähe gibt. Es gibt jedoch mehrere kleine Hütten, die jemand aus Ästen und Palmblättern gebaut hat, die für 2 Personen wunderbar Schatten spenden. Ganz am Ziel sind wir jedoch noch nicht, wir wollen nämlich noch eine Bucht weiter zur Anse Cocos. Dort hat es grosse Kasuarinen-Bäume direkt am Strand die wunderbar Schatten spenden. Dafür ist die eine Hälfte der Bucht sehr felsig, aber alles kann man ja nicht haben. Wir versuchen noch weiter der Küste entlang nach Norden zu gelangen. Es nimmt mich wunder ob man bis zum Ende der Küstenstrasse gelangt, an dem wir bereits mit dem Fahrrad waren. Der Weg ist zuerst noch gut, wird dann aber immer schwieriger, und ist am Schluss nur noch eine Kletterei den Felsen entlang. Ich versuche das letzte Stück noch alleine, muss dann jedoch aufgeben da es auch mir zu gefährlich wird.

Petite Anse
zum Glück etwas Schatten
(c) 2009..10 by Simon Baer